DPSG Kluft 1930-1934/1938
 
Klufthemd
Vorkriegskluft.jpg
Rechts: Kluft nach 1948
Klufthemd
Am 07. Oktober 1929 gründet sich die DPSG im "Goldenen Saal" im Haus Altenberg.
Auf dem 1. Bundesthing im Februar 1930 wurde erstmals die Tracht der DPSG festgelegt:
"Die Tracht: olivgrünes Hemd, Kniehose aus braunem Ledersamt, kornblumenblaues Halstuch mit
geflochtenem Lederring, Pfadfinderhut aus braunem Filz, Schnüre: grau (Pfadfinder), weiß (Kornett),
grün (Feldmeister), rot (Rover), violett (Landesfeldmeister), schwarz-rot-gold (Reichsfeldmeister),
Sippenzeichen nach den Farben des Tieres, werden am 01. April von der Verkaufsabteilung des
Jugendhauses in Düsseldorf bezogen. Abzeichen werden nur beim Reichsfeldm. in Elberfeld bestellt"
Mit der Kluftordnung von 1931 gehörte der Gürtel mit Lilienschnalle und das Tragen eines Schulterriemens offiziell zur Kluft. Der Schulterriemen diente dazu, die Last von u.a. Fahrtenmesser, Brotbeutel und filzbezogene Aluminiumflasche abzufangen.
Um 1931/32 wurde ein Uniformierungsverbot der Regierung erlassen, welches aber nicht für unpolitische Jugendbünde galt.
Oktober 1932 wurde die schwarze Rippelsamthose (Cordhose) zur Kluft festgelegt, da sie sich gegenüber der brauen Hose besser durchgesetzt hat. Im Winter darf nun auch eine Skihose getragen werden. Im Januar 1933 folgte eine gefütterte Weste aus dem selben schwarzen Rippelsamt (Cord) und gehört ab dem Zeitpunkt zur vollständigen Tracht. Im April 1933 wurde der Schulterriemen wieder abgeschafft. Ab November 1933 gibt es auch offiziell einheitliche Strümpfe aus Wolle zur Kluft.
Während des Nationalsozialismus: Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten Anfang 1933 wurde die Hitlerjugend zum einzigen staatlich anerkannten Jugendverband ausgebaut. Es wurde zunehmend Druck (auch) auf die Pfadfinder ausgeübt und sollen der Hitlerjugend beizutreten. Eine Doppelmitgliedschaft war verboten. Treffen, Lagern oder auch einzelne Personen wurden immer mehr von der HJ, Gestapo und SA aufgesucht und Kluften, Abzeichen, Banner und Zelte beschlagnahmt.
Spätestens ab 1934 untersagten die Nationalsozialisten das tragen der Kluft. Jetzt wurde ein weißes Hemde, die schwarzen kurzen Hosen und die schwarze Weste getragen, da diese nicht verboten werden konnte. 1938 ist die DPSG verboten worden. Es wurde noch wenige Monate als "Gemeinschaft St. Georg" (GSG) weitergemacht.

Ein Großteil der Pfadfindergegenstände aus der Vorkriegszeit sind beschlagnahmt und wahrscheinlich direkt vernichtet worden. Einige Sachen die erfolgreich versteckt werden konnten, sind der Kriegszerstörung zum Opfer gefallen oder haben die Zeit anderweitig nicht überstanden. Die Zeit zwischen Einführung und Verbot der Kluft war außerdem relativ kurz, sodass sie nur wenige Jahre angeschafft und getragen werden konnte. Des weiteren wurde das Jugendhaus Düsseldorf komplett zerstört, bei dem in der Vorkriegszeit Kluften & Co. gekauft wurden. Aus den Gründen gibt es nur noch sehr wenige Gegenstände aus dieser Zeit.
Kluft, Halstücher, Abzeichen etc., die nur in der Vorkriegzeit verwendet wurden, habe ich zeitlich bei 1934 (Verbot der Kluft) enden lassen. Bei allem, was nach dem Krieg weiterverwendet wurden, habe ich zeitliche keine Unterbrechung angegeben.
1930-1957
 
Halstuch
DPSG Halstuch 1945-1957 Wölflinge_grün.jpg
 
DPSG Halstuch 1947-1957 Jufis,Pfadis,Ritter,Führer_blau.jpg
 
Halstuch grün Halstuch kornblumenblau
Wölflinge Jungpfadfinder 1930-1934
1930-1962 Pfadfinder, Georgsritter und Führer 1930-1957
 
Hut, Mütze und Gürtel